9. Februar 2006 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Der Mann, der aus dem Fenster sprang
"Luggis" Millionenraub ist legendär. In den 70ern überfällt er zwei Geldtransporter und setzt sich mit der Beute nach Mexiko ab, geht aber der Polizei ins Netz. Bei seinem Prozess springt der "Ausbrecherkönig" aus dem Fenster des Gerichtsgebäudes. Die ganze Welt wird ihm zum Unterschlupf; doch in Rejkjavik wird er verhaftet und verbringt zwölf Jahre im Knast. Dort war er schon einmal mit sechzehn: Mit seinem ersten Bruch war er "in der Gegenwelt endlich angekommen". Die Gangster-Welt als Gegenstück zur Maurerlehre und seiner oberbayrischen Heimat, deren Biederkeit Lugmeier schon als Kind entfliehen wollte. Er ging nach Sizilien, wo er das Aufnahmebüro der Mafia vermutete, er boxte im Zirkus mit Bären, wurde Matrose und schmuggelte Drogen und Madonnenfiguren. Diese Räuber-Geschichten liest Lugmeier aus seinem autobiografischen Roman "Der Mann, der aus dem Fenster sprang". Die
Literaturkritikerin Katrin Hillgruber (München) wird sich mit dem heutigen Märchenerzähler über dessen "Leben zwischen Flucht und Angriff" ins Benehmen setzen.