30. Januar 2003 20:00 Uhr
Literarisches Zentrum (Düstere Straße)
Die Manns - deutsche Exilanten oder Weltbürger
Unbestritten ist wohl, dass die Familie Mann die berühmteste Schriftstel-lerfamilie der deutschen Literaturgeschichte ist. Wenn nicht gar der Weltliteratur. Thomas und Heinrich Mann sind bekannt als eines der bedeutendsten literarischen Brüderpaare überhaupt. Doch bewegt sich das allgemeine Interesse an der Familie zwischen höchstem literarischen Anspruch und Skandallüsternheit. Frido Mann, »Lieblingsenkel« von Thomas Mann und Modell für die Figur des Nepomuk Schneidewein im Roman Doktor Faustus, ging durch Musikstudium, Theologiepromotion und eine Professur für medizinische Psychologie seinen eigenen Weg. Heute ist auch er als Schriftsteller (Professor Parsifal u.a.) tätig. Er stellt in Vortrag und Gespräch die Exilproblematik und das auch selbst gelebte Weltbürgertum der Manns vor. Der Regisseur und Drehbuchautor Jindrich Mann (angefragt) repräsentiert in ebenfalls dritter Generation die Linie des ›anderen‹ Bruders, Heinrich Mann. Das Gespräch moderiert die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Irmela von der Lühe (Göttingen).